Anas bernieri
HARTLAUB, 1860
Die Bernierente ist eine der seltensten Vogelarten weltweit. Die Art, die sich aufgrund der langen geografischen Isolation auf Madagaskar wahrscheinlich aus den Vertretern der Weißkehlenten entwickelte, wurde 1850 entdeckt und 1860 erstmals wissenschaftlich beschrieben. Als Brückenart zur Bernierente gilt die Andamanen-Weißkehlente, der sie äußerlich stark ähnelt. Der ursprüngliche Lebensraum der Bernierente umfasst den westlichen Teil Madagaskars. Zur Zeit ihrer Entdeckung und wissenschaftlichen Beschreibung als eigenständige Art war sie in Sumpfniederungen und entlang von Wasserflüssen in kleinen Gruppen zu finden. Heute beschränkt sich ihr natürliches Vorkommen auf den Bemambasee unweit der dortigen Westküste. Der See wird zum Reisanbau intensiv genutzt; lediglich ein Teilstück des Sees befindet sich noch im ursprünglichen Stadium. Im See wurde außerdem 1950 eine Fischart als Speisefisch ausgesetzt, die die Wasserpflanzen stark reduziert. Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung wird durch die ansässige Bevölkerung außerdem regelmäßig das Riedgras niedergebrannt, in dem die Bernierente nistet. Da diese Ente auf Madagaskar keinen Schutzstatus besitzt, wird sie zu allem Überfluss auch noch bejagt. Der Gesamtbestand wurde 1993 auf lediglich noch 500 Individuen geschätzt. Die IUCN listet sie daher als stark gefährdet. Da die Bernierente eine Ente mit eher unauffälligem Gefieder ist, ist sie in der Ziergeflügelhaltung nie besonders populär geworden. In den 1990er Jahren wurden jedoch einige Individuen in den Zoo von Jersey verbracht, um dort eine Erhaltungszucht aufzubauen. Mittlerweile gibt es sie in 62 Zoos weltweit, 14 davon liegen in Deutschland (Zootierliste Stand: 18.07.2024). Bernierenten gelten als leicht züchtbar, daher besteht die Hoffnung, dass die Art ähnlich wie bei den Hawaiigänsen durch Zoozuchten erhalten bleibt.
Deutschland:
- Heidelberg (Zoo)
- Karlsruhe (Zoologischer Stadtgarten)
- Köln (Zoologischer Garten)
- Neuwied (Zoo)
- Stuttgart (Wilhelma)
weltweit:
- Plzen (CZE) (Zoo)
- Zürich (CHE) (Zoo)