Die Reiherente ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel. Sie zählt zu den Tauchenten und gilt als die häufigste Süßwassertauchente. Ihr Brutareal reicht von der gemäßigten Zone West- und Mitteleuropas sowie der borealen Zone Skandinaviens bis nach Ostsibirien. Sie ist, von Osten kommend, im 18. Jahrhundert nach Mitteleuropa eingewandert und hat ihr Verbreitungsgebiet im Verlauf des 20. Jahrhunderts nochmal weiter ausbreiten können. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. So hat sie beispielsweise von der Ausbreitung bestimmter Dreikantmuscheln profitiert. Eine wesentlich größere Rolle dürfte jedoch spielen, dass die Reiherente stark von Staugewässern profitiert, wie sie im Laufe des 20. Jahrhunderts in Nord- und Westeuropa entstanden. Bevorzugter Lebensraum der bis zu 47 cm großen Enten sind Seen und Fließgewässer. Die Nahrung besteht zu großen Teilen aus Muscheln und Schnecken. Daneben werden auch andere Kleintiere und Insekten sowie Pflanzen gefressen. Bei der Nahrungssuche tauchen Reiherenten bis zu vier Meter tief. Wegen ihres attraktiven Erscheinungsbildes wird die Art bereits seit langem als Ziergeflügel gepflegt. Bereits im 17. Jahrhundert wurde sie auf den Teichen in den Parkanlagen rund um Versailles und auch in London gehalten. Die Erstzucht in menschlicher Obhut gelang allerdings erst 1848 im Londoner Zoo. Die Reiherente besitzt ein sehr großes Verbreitungsgebiet und kommt häufig vor. Die IUCN listet sie daher als nicht gefährdet. In unseren Zoos ist sie ebenfalls häufig zu finden. So sind es insgesamt 58 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 98 weltweit (Zootierliste Stand: 05.08.2024).
