(Lämmergeier)
Gypaetus barbatus barbatus
(LINNAEUS, 1758)
Der Eurasische Bartgeier, oder auch Lämmergeier genannt, zählt mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,90 m zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Er ist zusammen mit dem gleichgroßen Mönchsgeier der größte Greifvogel Europas. Den Namen Lämmergeier hat der Vogel auf Grund eines Irrglaubens er würde Lämmer erlegen bekommen. Daneben gibt es für ihn im Volksmund noch zahlreiche weitere Namen wie z.B. Bartadler, Goldgeier oder Knochenbrecher. Der Eurasische Bartgeier ist im Atlasgebirge in Marokko, Algerien und Tunesien ebenso beheimatet wie in den Pyrenäen, auf Korsika sowie im Kaukasus-Gebirge. Des Weiteren kommt er in weiten Teilen Asiens vor. Typischerweise findet man ihn in alpinen Regionen mit steilen Felswänden oberhalb der Baumgrenze. Er brütet nur dann, wenn es unzugängliche Felsnischen in seinem Lebensraum gibt. Zudem sind Frischwasser, sowie das Vorhandensein von großen Beutegreifern wie Wolf, Luchs oder Adlern, da er von diesen einen Teil der Beute übernimmt, wichtig für die Tiere. Der Bartgeier ernährt sich fast ausschließlich von Knochen und Aas. Dabei lässt er die Knochen aus großer Höhe fallen um sie in mundgerechte Stücke zu zerkleinern. Wo Jungtiere noch auf Muskelfleisch angewiesen sind kann sich ein adultes Tier nahezu komplett von Knochen ernähren. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Bartgeier auch in den Alpen noch weit verbreitet. Innerhalb von weniger als 100 Jahren wurde er dort jedoch restlos ausgerottet. Heute gibt es Wiederansiedlungsprojekte in den Alpen, sodass er dort wieder vorkommt. Dennoch zählt er zu den seltensten Greifvögeln Europas mit gerade einmal 225 bis 250 Brutpaaren. Insgesamt gesehen wird der Bartgeier gemeinsam mit seinen beiden Unterarten und einer Gesamtpopulation von 1.300 bis 6.700 adulten Tieren von der IUCN als gering gefährdet eingestuft. In unseren Zoos ist er 54 Mal vertreten, davon 10 Mal in Deutschland (Zootierliste Stand: 05.05.2023).
Deutschland:
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Berlin (Zoologischer Garten)
- Föckelberg (Wildpark Potzberg)
- Frankfurt (Zoo)
- Nürnberg (Tiergarten)