(Himalayageier)
Gyps himalayensis
HUME, 1869
Der Schneegeier, auch Himalayageier genannt, ist ein Greifvogel aus der Unterfamilie der Altweltgeier. Er kommt in den Gebirgen Zentralasiens vor und ist von Nordpakistan und Nordindien über Süd-Tibet und Nepal bis Butan, Nord-Assam und Zentral-China verbreitet. Nordöstlich erreicht er über das Pamirgebirge das Tianshan- und möglicherweise noch das Altai- und das Tarbagatai-Gebirge. Dabei hält sich die Art meist oberhalb von 1.200 m Höhe auf und kann auch noch in 6.000 m Höhe gefunden werden. Der Schneegeier ist mit einer Größe von bis zu 110 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 310 cm noch etwas größer als der Gänsegeier und ernährt sich genau wie dieser von Aas, welcher er aus der Luft erspäht. Meist ist er jedoch nicht der erste an einem Kadaver, sondern wird durch die Anwesenheit von Krähen und Bartgeiern angelockt. Beim Fressen geht er aggressiv gegen Konkurrenten vor, ist jedoch Wölfen, anderen Raubtieren und auch den stärkeren Mönchsgeiern unterlegen. Als Folge verschiedener Faktoren wie des Einsatzes des Entzündungshemmers Diclofenac in der Rindermedizin, gilt der Schneegeier heute als gering gefährdet. Die Tiere ernähren sich von den Kadavern verendeter Rinder und sterben dann an den Toxinen dieses Medikamentes. Darüber hinaus wird er in manchen Gegenden für die Verwendung in der traditionellen orientalischen Medizin bejagt oder für den internationalen Tierhandel gefangen und ausgehorstet. Letzteres hat jedoch nur einen sehr geringen Einfluss auf den Bestand. Während der Gänsegeier in unseren Zoos sehr häufig zu finden ist, gibt es vom Schneegeier nicht ganz so viele öffentliche Haltungen. 8 sind es derzeit in Deutschland und weitere 32 weltweit (Zootierliste Stand: 11.03.2024).
Deutschland:
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Föckelberg (Wildpark Potzberg)
- Tambach (Wildpark Schloss Tambach)