Sarcoramphus papa
(LINNAEUS, 1758)
Der Königsgeier ist ein Neuweltgeier aus Mittel- und Südamerika. Er weicht durch seine auffällige Färbung und zum Teil durch sein Verhalten von anderen Neuweltgeiern ab. Die bis zu 81 cm großen, bunt gefärbten Vögel besiedeln vorzugsweise Primärwälder, kommen aber auch in Savannen und in Grasland vor. Er besitzt eine Flügelspannweite von bis zu 198 cm. Der Königsgeier folgt zur Nahrungssuche gerne Truthahn- oder Gelbkopfgeiern, da er selbst scheinbar keinen besonders guten Geruchssinn besitzt. Im Gegensatz zu diesen ist er jedoch in der Lage, mit seinem kräftigen Schnabel bei größeren Kadavern die Haut zu durchtrennen. Während der Nahrungsaufnahme ist er wachsam, dominiert die Geier anderer Arten, ist aber tolerant und lässt diese am selben Kadaver fressen. Im Gegensatz zu anderen Geiern baut er keine Horste, sondern legt seine Eier in Baum- oder Felshöhlen oder am Boden am Fuß eines Baumes ab. Königsgeier werden gebietsweise für den internationalen Tierhandel gefangen oder zur Gewinnung von Fleisch bejagt. Da sie eine enorm weite Verbreitung haben, werden sie von der IUCN jedoch als nicht gefährdet eingestuft. In der Natur nehmen sie die Rolle der Gesundheitspolizei ein, indem sie herumliegende Kadaver beseitigen. In unseren Zoos werden sie meist in großen, teilweise auch begehbaren Volieren zusammen mit anderen Neuweltgeiern gezeigt. Gegenwärtig gibt es 8 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 34 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 27.10.2023).
Deutschland:
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Berlin (Zoologischer Garten)
- Dortmund (Zoo)
- Frankfurt (Zoo)
weiterer EAZA-Raum:
- Plzen (CZE) (Zoo)