Der Nacktaugenkakadu ist eine in Australien weit verbreitete und häufige Papageienart aus der Familie der Kakadus. Sie gehören zu den Arten, die von der Erschließung des australischen Kontinentes durch europäische Siedler profitiert haben. So ermöglichte ihnen beispielsweise das Anlegen von Viehtränken Gebiete zu besiedeln, die zuvor zu trocken waren. Sie bewohnen heute eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume. Dazu gehören sowohl Waldgebiete als auch aride und semiaride Gebiete im Landesinneren. Auch den urbanen Lebensraum hat die Art inzwischen erschlossen und kommt im Umfeld größerer Städte vor. Die bis zu 38 cm großen Kakadus können teils sehr große Schwärme bilden. Sie sind tagaktiv und halten sich bevorzugt in der Nähe von Wasserstellen auf. Während der heißesten Zeit des Tages suchen sie im Schatten des Blattwerks von Bäumen Schutz. Zu ihrer Nahrung gehören vor allem Grassamen, Nüsse, Früchte, Beeren, Wurzeln, Knospen und Blüten aber auch Insekten und deren Larven. Während der Nahrungssuche graben die Tiere bis zu 5 cm tiefe Löcher, wodurch die Körperunterseite oftmals stark mit Erde beschmutzt ist. Sie fressen zudem auch landwirtschaftliche Anbauprodukte wie Reis und Hirse und können so teils große Schäden anrichten. Da sie jedoch auch die Samen einer als Unkraut geltenden und mittlerweile zur Plage gewordenen Pflanze fressen, stehen sie gebietsweise unter besonderem Schutz. Wie eingangs bereits erwähnt ist die Art sehr häufig und wird zusammen mit ihren Unterarten als nicht gefährdet gelistet. In unseren Zoos sind Tiere ohne Unterartenstatus recht gut vertreten. So sind es derzeit 9 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 38 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 28.11.2023).
