Nestor meridionalis septentrionalis
LORENZ, 1896
Der Nördliche Kaka, auch Waldpapagei genannt, ist neben dem Kea die zweite heute noch lebende Art von Nestorpapageien. Wie auch der Kea ist er in Neuseeland heimisch. Er bewohnt die Wälder der Nordinsel, im Sommer in Höhen von 450 bis 850 m, im Winter kommen sie von den flachen Küstenbereichen bis zu den Höhen von 550 m vor, werden gelegentlich jedoch auch in Höhen bis zu 1500 m sowie in Gärten und Parks beobachtet. Er benötigt Bäume als Sitzplatz. Kakas sind äußerst geschickte Kletterer, wobei sie durchaus kopfüber an einem Ast hängend Nahrung aufnehmen können, und nutzen ihren Schnabel als dritten Fuß. Durch die in ihrem Kopfgefieder aufgenommenen Pollen sorgen die Vögel auch für eine Bestäubung anderer Pflanzen. Außer während der Brutzeit lebt er in kleineren Gruppen von bis zehn Exemplaren zusammen. Normalerweise ist dieser Vogel in der Morgen- und Abenddämmerung und hellen Nächten aktiv. Der Kaka ernährt sich von Früchten, Samen, Knospen, Insekten und deren Larven und Puppen, aber auch von Blüten-Nektar (Honigtau) und Trieben. Ein wichtiger Bestandteil seiner Nahrung sind die Sekrete einer in der Rinde von Bäumen lebenden Schildlaus und bei der Aufzucht der Jungen der Samen der Südbuche. Diese unübliche Nahrung ist neben der Einengung der Lebensräume mit auch ein Grund für die Bedrohung der Art. Sowohl die auf der Südinsel vorkommende Unterart, als auch die nördliche Unterart sind bedroht. Die Māori jagen die Papageien wegen ihres Fleisches und stellen aus ihren roten Federn Mäntel für Zeremonien her. Die explosionsartige Vermehrung eingeschleppter europäischer Wespen-Arten, die ebenfalls vom energiereichen Honigtau der Schildläuse sowie von Insekten leben, hat die Nahrungsgrundlage der Kakas derart verknappt, dass sie auf Dauer in ihrem Bestand ernsthaft gefährdet sind, sollte es nicht gelingen, den Bestand der Gemeinen Wespen entscheidend zu reduzieren. Durch die Einschleppung des in Neuseeland ursprünglich nicht beheimateten Wiesels ist der Kaka noch stärker gefährdet, da diesen Räubern in einem Brutzyklus viele in Baumhöhlen brütende Kakaweibchen regelmäßig zum Opfer fallen. Im gesamten EAZA-Raum wird die Art aktuell nur in der Wilhelma in Stuttgart gezeigt (Zootierliste Stand: 05.04.2021).
Deutschland:
- Stuttgart (Wilhelma)