Der Brachvogel, auch Großer Brachvogel genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Schnepfenvögel. Er werden, je nach Autor, zwei bis drei Unterarten unterschieden. Die Nominatform ist in Mitteleuropa ein zunehmend seltener werdender Brut- und Sommervogel. Das Große Verbreitungsgebiet reicht im Westen von Island bis zu den Alpen, im Osten vom Baikalsee und der Mandschurei bis nach Kasachstan und im Südosten bis zum Nordrand des innerasiatischen Hochlandes. Auch in Afrika und Asien, hier vor allem an den Küsten, ist der Brachvogel zu finden. Dabei ist er überwiegend Kurzstreckenzieher, die Brutvögel Irlands und Großbritanniens sind zum Teil Standvögel. Die Vögel brüten in Mooren und Feuchtwiesen sowie in offenen Marschen. Bevorzugtes Habitat während der Brutzeit sind großflächige, offene, gut überschaubare feuchte Regenmoore. Im Winter leben die Tiere an den Küsten und im Watt, außerdem im Binnenland auf Feldern und Feuchtwiesen. Der Brachvogel kann eine Größe von bis zu 60 cm erreichen und ernährt sich von Insekten, Würmern und Schnecken, die er mit seinem langen Schnabel auf und im Boden stochernd sucht. Während des 19. Jahrhunderts verlor der Brachvogel viele geeignete Brutgebiete in Mitteleuropa durch Entwässerung von Moorgebieten. Parallel entstanden jedoch neue Brutmöglichkeiten auf extensiv genutztem Feuchtgrünland, das nach Rodungen von Auwäldern neu entstand. Nachdem Weiden und Mähwiesen intensiver genutzt werden, gibt es seit den 1950er Jahren erhebliche Populationsrückgänge. Der Brachvogel gilt als eine der Arten, die vom Klimawandel besonders betroffen sein werden. Man geht davon aus, dass das Verbreitungsgebiet bis zum Ende des 21. Jahrhunderts mehr als 40 % schrumpfen wird. Derzeit wird die Art von der IUCN als gering gefährdet gelistet. In unseren Zoos findet man die Vögel 13 Mal in Deutschland und weitere 11 Mal im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 02.09.2022).
