(kein Unterartenstatus)
Eurypyga helias
(PALLAS, 1781)
Die Sonnenralle ist eine Vogelart aus den Tropen Lateinamerikas. Trotz ihres Namens ist sie mit den Rallen nicht näher verwandt und bildet eine eigene Familie, die traditionell den Kranichvögeln zugeordnet wurde, heute aber zusammen mit dem Kagu in die Ordnung Eurypygiformes gestellt wird. Sie kommt in drei voneinander getrennten Verbreitungsgebieten vor. Das Hauptareal umfasst dabei die Tieflands- und Hügelregionen im Einzugsgebiet von Amazonas und Orinoco, nach Süden bis Boliven und Mato Grosso, das zweite Teilareal nimmt Mittelamerika ein und das dritte und kleinste Teilareal umfasst die peruanischen Regionen Junin und Cusco. Die bis zu 48 cm großen Tiere bewohnen tropische Regen- und Galeriewälder immer in der Nähe von Gewässern und ernähren sich von kleinen Fischen, Amphibien, Schnecken, Krebstieren, Würmern und Insekten. Ihre Beute suchen sie langsam am Waldboden oder im flachen Wasser entlang schreitend und stoßen blitzschnell zu wenn sie Beute gesichtet haben. Durch die Zerstörung der Regenwälder schwindet auch der Lebensraum der Sonnenrallen. Ihre Gesamtpopulation aber lebt in einem Verbreitungsgebiet von 8.500.000 km“ Größe und ist daher nicht gefährdet. Von indianischen Völkern werden die Tiere manchmal halbzahm gehalten, da sie in Dörfern Fliegen und andere Insekten fressen und deshalb als nützlich angesehen werden. In europäischen Zoos wird die Sonnenralle seit dem 19. Jahrhundert gehalten. Dem Zoo London gelang hier 1865 die europäische Erstzucht. Heute findet man Tiere ohne Unterartenstatus in insgesamt 13 öffentlichen Einrichtungen in Deutschland und weiteren 29 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 23.01.2023).
Deutschland:
- Augsburg (Zoo)
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Berlin (Zoologischer Garten)
- Frankfurt (Zoo)
- Heidelberg (Zoo)
- Karlsruhe (Zoologischer Stadtgarten)
- Leipzig (Zoo)
- Magdeburg (Zoo)
- Wuppertal (Zoologischer Garten)