(kein Unterartenstatus)
Quelea quelea
(LINNAEUS, 1758)
Der Blutschnabelweber ist eine Singvogelart aus der Familie der Webervögel. Er ist in Afrika südlich der Sahara verbreitet und gehört zu den häufigsten Vogelarten der Welt. Sein Gesamtbestand wird auf bis zu 1,5 Milliarden Tiere geschätzt. Bevorzugter Lebensraum sind vor allem halbwüstenartige Gebiete. Dazu zählen Trocken- und Dornstrauchsavannen und vielerorts auch die Kulturlandschaft. Die Nahrung des Blutschnabelwebers besteht vorwiegend aus Samen von wilden Süßgräsern und Getreide, gelegentlich kommen auch Insekten hinzu. Die Gerade einmal 12 cm großen Vögel brüten in gigantischen Kolonien, die eine Fläche von bis zu 110 ha einnehmen und Millionen von Nestern umfassen können. Immer wieder fallen sie in riesigen Schwärmen auf den Feldern der Bauern ein, was regional erhebliche Ernteschäden verursacht. Mit Sprengstoff, Benzinexplosionen und Chemikalien versuchen die Bauern vehement die Ernteschädlinge in Zaum zu halten, doch trotz teils bis zu 21 Millionen getöteten Vögeln in einem Monat bleiben die Aktionen wenig erfolgreich. Oft wird ein Kontaktgift mit Flugzeugen über den Schlaf- und Nistplätzen der Tiere abgeworfen, doch der Kollateralschaden ist sehr hoch und so werden auch andere Vögel und Insekten getötet. Auch für Menschen, Vieh und Beutegreifer bzw. Aasfresser, welche die toten Vögel fressen, ist dieses Gift gefährlich. In unseren Zoos ist die Art verhältnismäßig selten anzutreffen. Nur 5 öffentliche Haltungen sind es in Deutschland und weitere 20 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 24.05.2023).
Deutschland:
- Augsburg (Zoo)
weiterer EAZA-Raum:
- Hilvarenbeek (NLD) (Safaripark Beekse Bergen)