Ciconia nigra
(LINNAEUS, 1758)
Der Schwarzstorch ist neben dem Europäischen Weißstorch die einzige in Europa brütende Art der Vogelfamilie der Störche. Er ist von Nord- und Mitteleuropa bis Nord-, Mittel- und Ostasien verbreitet. Anders als sein bekannterer Verwandter, der Weißstorch, lebt der Schwarzstorch meist verborgen in alten, aber nicht zu dichten, reich strukturierten Wäldern. Laub- und Mischwälder mit Lichtungen, Fließgewässern, Tümpeln und Teichen sind dabei sein idealer Lebensraum. Die Gesamtlänge des Schwarzstorches kann bis zu 100 cm betragen, seine Flügelspannweite bis zu 155 cm. Die Nahrung dieses Storches setzt sich in viel höherem Maße als beim Weißstorch aus Tieren zusammen, die im oder am Wasser leben. Dabei spielen Fische die größte Rolle. Daneben werden auch Amphibien und Wirbellose erbeutet. Der Anteil an Säugetieren ist im Vergleich zum Weißstorch gering. Die Nahrung wird meist schreitend im Wasser, an feuchten Waldstellen oder auf feuchten Wiesen erbeutet. Er ist während der Brutzeit streng territorial und auch außerhalb dieser weniger gesellig als der Weißstorch. Auf dem Zug finden sich jedoch größere Gruppen zusammen, die gemeinsam Rast- und Ruheplätze sowie die Nahrungsgründe aufsuchen. In seinem gesamten Verbreitungsgebiet ist der Schwarzstorch ein scheuer Kulturflüchter, der zum Teil äußerst sensibel auf Störungen in seinem Brutgebiet reagiert. Die europäischen Schwarzstorchbestände nehmen besonders im Westen Mitteleuropas seit etwa 25 Jahren leicht zu. Im Osten hingegen bestehen uneinheitliche Bestandsentwicklungen, in einigen Staaten sind auch erhebliche Bestandsrückgänge zu verzeichnen. Insgesamt werden die europäischen Bestände auf etwa 7.000 bis 11.000 Brutpaare geschätzt, was ungefähr der Hälfte des Weltbestandes entspricht. Die IUCN listet den Schwarzstorch derzeit als nicht gefährdet. Hauptgefährdung sind Störungen am Brutplatz sowie, relativ neu, eine Bedrohung durch Windenergieanlagen. In verschiedenen Zoos kam es zu einer Hybridisierung von Schwarz- und Weißstörchen. Diese Artkreuzungen wurden in der Natur bisher nicht beobachtet. Über ihre Fertilität ist nichts bekannt. In Deutschland kann man den Schwarzstorch in insgesamt 29 Zoos sehen. Weitere 101 öffentliche Haltungen sind es weltweit (Zootierliste Stand: 13.04.2024).
Deutschland:
- Bad Mergentheim (Wildpark)
- Berlin (Zoologischer Garten)
- Köln (Zoologischer Garten)
- Kronberg (Opel-Zoo)
- München (Tierpark Hellabrunn)
- Nürnberg (Tiergarten)
- Münster (Allwetterzoo)
- Walsrode (Weltvogelpark)
weltweit:
- Zürich (CHE) (Zoo)