(Waldturteltaube)
Streptopelia turtur turtur
(LINNAEUS, 1758)
Die Europäische Turteltaube ist eine von derzeit vier Unterarten der Turteltaube. Sie kommt in Europa, außer in Skandinavien, in der Türkei, Syrien, Zypern, Madeira und auf den Kanarischen Inseln sowie ostwärts bis in die Mongolei und Turkestan vor und bewohnt dort lichte Laub-, Nadel- und Mischwälder, Seengebiete, Ödland oder Kulturlandschaften. Die bis zu 29 cm großen Vögel sind ausgeprägte Langstreckenzieher. In Mitteleuropa kann man sie nur im Zeitraum von Mai bis September beobachten, bevor sie in großen Schwärmen in ihre Überwinterungsgebiete im Mittelmeerraum und in Afrika südlich der Sahara ziehen. Die Europäische Turteltaube sucht ihre Nahrung ausschließlich auf dem Boden. Sie besteht überwiegend aus Samen und Pflanzenteilen. Daneben werden aber auch Pilze, Beeren, Knospen, krautige Pflanzen sowie Insekten und kleine Schnecken gefressen. Die Europäische Turteltaube wird in gleich mehreren Ländern stark bejagt. Alleine auf Malta werden mit Genehmigung der EU jedes Jahr im Frühjahr innerhalb eines Zeitraumes von gerade einmal zwei Wochen über 20.000 Turteltauben geschossen, was etwa einem Drittel des gesamten deutschen Brutbestandes entspricht. Nach Schätzungen werden jährlich etwa 2 bis 3 Millionen Vögel geschossen, sodass der Bestand in den letzten 12 Jahren um über 40 % zurückgegangen ist. Die IUCN listet die Art daher als gefährdet. In unseren Zoos ist die Europäische Turteltaube recht gut vertreten. So sind es 24 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 38 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 10.07.2023).
Deutschland:
- Bobenheim-Roxheim (Vogelpark)
- Heidelberg (Zoo)
- Köln (Zoologischer Garten)
- Kronberg (Opel-Zoo)
- Schönebeck (Tiergarten Bierer Berg)
- Stuttgart (Wilhelma)
- Überlingen-Bambergen (Haustierhof Reutemühle)
- Walsrode (Weltvogelpark)